GEHEIMDIENSTNOTIZEN AUS OST-BERLIN UND HAVANNA.
Jorge Luis García Vázquez [email protected] Forschungsthema: STASI-MININT Connection. Geheimdienstnotizen aus Ostberlin und Havanna- Ein Kubaner im Visier der Stasi.Ein Zeitzeugenbericht/ Die Zusammenarbeit des MfS mit den Sicherheitsorganen in Entwicklungsländern. Eine Recherche Foto: Bundesarchiv/Bild 183-W0528-0045
Das Meer ist unsere Mauer. Quelle: Der Stacheldraht Nr 2/2005
„Es ist für uns wichtig, daß die ehemalige Opposition Ostdeutschlands und Osteuropas nun die heutige Opposition in unserem Land unterstützt, unabhängig davon, wo der
einzelne im demokratischen politischen Spektrum steht. Entscheidend ist die Frage der Menschenrechte“
Ein Gespräch mit Jorge Luis Garcia Vazquez, kubanischer
Oppositioneller im deutschen Exil.
STACHELDRAHT: Weshalb kam es 2003 auf Kuba zu einer neuen großenRepressionsswelle?
Vazquez: Die Lage war für Castro politisch und wirtschaftlich sehrkompliziert geworden. Es begann 1998 mit dem Besuch des Papstes, der zu einer Öffnung der Kirchen führte. 2002 reiste Jimmy Carter nach Kuba und sprach vor Tausenden von Menschen ganz offen über die kubanische Opposition. Damit war offiziell: Es gibt sie! Er informierte in seiner Rede auch über das Varela-Projekt des Bürgerrechtlers Osvaldo Paya, dasmit einer Unterschriftensammlung ein Plebiszit herbeiführen sollte. Da war Castro schon verunsichert. Dann bekam Paya den Sacharow-Preis und hielt eine Rede im Europäischen Parlament.
Die kubanische Opposition wurde immer stärker, sie verlangte Meinungsfreiheit und demokratische Wahlen. Es waren bereits
Parallelen zu Osteuropa zu sehen. Das hat Fidel Castro alarmiert. Erließ gegen drei Bootsentführer Todesurteile vollstrecken und 75 der bekanntesten Dissidenten verhaften und zu hohen Freiheitsstrafen verurteilen.
STACHELRAHT: Daraufhin verhängte die EU Sanktionen gegen Kuba.
Worin bestanden die?
Vazquez: Seit 1996 betrieb die Europäische Union eine gewisse
Annäherungspolitik gegenüber der kubanischen Regierung, die man»Wandel durch Annäherung» nannte. Es fanden Gespräche mit Castro undseinen Vertretern statt, aber nicht mit der Opposition. Das haben wirkritisiert. Auch die Sanktionen von 2003 wollte Europa nicht wirklich.
Ich denke, es wußte genau, daß sie nichts bringen. Europa hat wohleher unter dem Druck anderer Staaten politisch reagiert. DieSanktionen bestanden darin, daß hochrangige kubanische Politiker nicht mehr ohne weiteres in die EU einreisen durften, daß es weniger Kontakte auf höherer Ebene gab, daß die Buchmesse in Havanna boykottiert wurde und stattdessen kubanische Dissidenten Einladungen in europäische Botschaften erhielten.
STACHELRAHT:
Am 31. Januar dieses Jahres hat dieEU-Außenministerkonferenz beschlossen, die Sanktionen zunächst für ein halbes Jahr – auszusetzen.
Welche Auswirkungen hat das auf die zwischenstaatlichen Beziehungen und auf die kubanische
Oppositionsbewegung?
Vazquez: Es gibt nun wieder einen Dialog, was an sich begrüßenswertist. Aber in Wirklichkeit ist es ein Monolog. Mit Castro kann mannicht reden, er hört nicht zu. Wenige Tage nach dem Beschluß der Außenminister hat er in einer vierstündigen Rede erklärt, daß Kuba die EU und Amerika nicht brauche und gelernt habe, auf deren Hilfe zuverzichten. Das war seine Reaktion, obwohl die EU seinen Wunsch erfüllt hat und keine Oppositionellen mehr in die Botschaften einladen wird. Die Dissidenten sind also jetzt draußen. Europa will ihnen zwar helfen, aber wie will es das tun, wenn es keine Kontakte mehr zur Opposition gibt? Vaclav Havel hat gesagt: Wo kommen wir hin, wenn Castro der EU Bedingungen stellen kann, wohin soll das führen? Er hat den europäischen Staaten eine moralische Lektion erteilt, aber leider ohne Erfolg.
STACHELDRAHT: Wieso hat Castro, nachdem Europa auf seine Bedingungen eingegangen ist, eine derart arrogante und ablehnende Haltung eingenommen?
Vazquez: Das ist Castros Methode seit 45 Jahren – die Provokation. Er lebt davon, andere herauszufordern. Immer hin und her, das ist seine Art. Die Art eines Diktators, der über eine Insel herrscht und mit den Einwohnern machen kann, was er will. Wir haben keine Grenzen, wir haben nur das Meer, und das ist unsere Mauer. Castro braucht keinen Stacheldraht, die geographische Lage Kubas erlaubt es ihm, so mutwillig zu herrschen. Ich glaube, es sind seine letzten Jahre, und er will unbedingt so lange an der Macht bleiben, bis er stirbt.
Ins Exil zu gehen, kann er sich nicht vorstellen. Wahrscheinlich wird er bis zur letzten Sekunde seines Lebens die internationale Gemeinschaft,die USA, alle demokratischen Kräfte provozieren und beleidigen, um allen zu zeigen, daß er der Größte ist. Seht her, ich bin der Chef, ihr habt mir nichts zu sagen. Er hat ja schon geäußert, daß Europa gar nicht die moralische Autorität habe, Sanktionen gegen Kuba zu verhängen.
STACHELDRAHT: Welche Interessen haben die europäischen Länder denn in Kuba, daß sie mit dieser Diktatur so nachsichtig umgehen?
Vazquez:
Europa hat kein Konzept, wie man mit solchen Diktaturen umgehen muß. Es wartet meist, bis andere Staaten etwas tun. Der Euro zirkuliert auf Kuba und steht dort gut. Die Europäer versuchen jetzt, die Amerikaner vom Markt zu verdrängen. Auf die Wirtschaft haben sich die Sanktionen sowieso nie erstreckt. Die Geschäfte liefen weiter,Deutschland z.B. hat Nickel von Kuba gekauft. In erster Linie geht’s
um Geld, nicht um Menschenrechte.
STACHELDRAHT: Welche politische Unterstützung könnte Deutschland der kubanischen Oppositionsbewegung in der jetzigen Situation geben?
Vazquez: Die Regierung sollte sich für die politischen Häftlinge einsetzen. Aber nicht so, daß Frau Wieczorek-Zeul den kubanischen Außenminister trifft und mal anfragt, wieviele Gefangene er denn vielleicht freilassen würde. Das geht nicht. Man muß dieser Diktatur in Kuba das Gefühl geben, daß Europa die bedingungslose Freilassung aller politisch Inhaftierten verlangt. Wie kann man die Oppositionsbewegung unterstützen? Indem man sie schützt. Indem man sich mit ihren Vertretern trifft, an die Presse geht, die europäische Öffentlichkeit aufmerksam macht. Die kubanische Opposition braucht moralische Unterstützung, die internationale Anerkennung ihreLegitimität, und nicht das Bundesverdienstkreuz Erster Klasse für Miguel Barnet, einen bekannten kubanischen Schriftsteller und Volkskammerabgeordneten, der gemeinsam mit anderen Intellektuellen in einem Offenen Brief die Repressionswelle Castros begrüßte.
STACHELDRAHT: Hat er die Auszeichnung vor oder nach diesem Brief erhalten?
Vazquez: Danach.
STACHELDRAHT: Haben Briefe wie jener, den das Bürgerbüro unlängst initiiert hat (s. STACHELDRAHT 1/05, S. 5), für die kubanische Opposition überhaupt einen konkreten Nutzen?
Vazquez: Auf jeden Fall. Ich habe gerade eine E-Mail bekommen, in der sich eine kubanische Dissidentin für die Unterstützung aus Deutschland bedankt. Auch die UOKG-Resolution im letzten Jahr ist sehr gut angekommen bei den Menschen in Kuba. Es ist für uns wichtig, daß die ehemalige Opposition Ostdeutschlands und Osteuropas nun die heutige Opposition in unserem Land unterstützt, unabhängig davon, wo der einzelne im demokratischen politischen Spektrum steht. Entscheidend
ist die Frage der Menschenrechte.
NOTAS DEL SERVICIO SECRETO DE BERLÍN ESTE Y LA HABANA.
Jorge Luis García Vázquez [email protected] Tema de investigación: Conexión STASI-MININT. Notas del servicio secreto de Berlín Este y La Habana – Un cubano en la mira de la Stasi Un informe de testigo contemporáneo / La cooperación del MfS con los órganos de seguridad de los países en desarrollo. Foto de búsqueda: Archivos Federales / Imagen 183-W0528-0045
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«Un cubano en la mira de la Stasi»
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El mar es nuestro muro. Fuente: The Barbed Wire No. 2/2005
“Es importante para nosotros que la antigua oposición de Alemania del Este y Europa del Este ahora apoye a la oposición actual en nuestro país, independientemente de dónde se encuentre
individual se encuentra en el espectro político democrático. El factor decisivo es la cuestión de los derechos humanos »
Conversación con Jorge Luis García Vázquez,opositor cubano exiliado en Alemania.
BARBED WIRE: ¿Por qué hubo una nueva gran ola de represión en Cuba en 2003?
Vázquez: La situación se había vuelto muy complicada para Castro política y económicamente. Comenzó en 1998 con la visita del Papa, que supuso la apertura de las iglesias. En 2002, Jimmy Carter viajó a Cuba y habló abiertamente sobre la oposición cubana frente a miles de personas. Entonces fue oficial: ¡existen! En su discurso también informó sobre el proyecto Varela del activista de derechos civiles Osvaldo Paya, que se suponía iba a provocar un plebiscito con recogida de firmas. Castro ya estaba inseguro. Luego, Paya recibió el premio Sájarov y pronunció un discurso en el Parlamento Europeo.
La oposición cubana se fortaleció, exigiendo libertad de expresión y elecciones democráticas. Ya se
podían ver paralelos con Europa del Este. Eso alarmó a Fidel Castro. Condenó a muerte a tres secuestradores de barcos, arrestó a 75 de los disidentes más famosos y los condenó a largas penas de prisión.
ALAMBRE DE PÚAS: La UE luego impuso sanciones a Cuba.
¿De qué estaban hechos?
Vázquez: Desde 1996, la Unión Europea lleva adelante una política de
acercamiento con el gobierno cubano, conocida como «cambio por acercamiento». Hubo conversaciones con Castro y sus representantes, pero no con la oposición. Eso me criticó. Europa tampoco quería realmente las sanciones de 2003.
Creo que sabía muy bien que no servirían de nada. Europa reaccionó políticamente bien bajo la presión de otros estados. Las sanciones consistieron en que a los políticos cubanos de alto rango ya no se les permitió ingresar a la UE sin más preámbulos, que hubo menos contactos a un nivel superior, que se boicoteó la feria del libro de La Habana y en cambio se invitó a disidentes cubanos a la Unión Europea. embajadas.
ALAMBRE DE ESPINO:
El 31 de enero de este año, la Conferencia de Ministros de Asuntos Exteriores de la UE decidió suspender las sanciones por un período inicial de seis meses.
¿Qué efectos tiene esto en las relaciones interestatales y en el movimiento de oposición cubano
Vázquez: Ahora hay nuevamente un diálogo, que en sí mismo es de agradecer. Pero en realidad es un monólogo. No puedes hablar con Castro, él no escucha. Pocos días después de la decisión de los cancilleres, declaró en un discurso de cuatro horas que Cuba no necesitaba a la UE y América y había aprendido a renunciar a su ayuda. Esa fue su reacción, aunque la UE ha concedido su deseo y ya no invitará a miembros de la oposición a las embajadas. Entonces los disidentes ya están fuera. Europa quiere ayudarlos, pero ¿cómo quiere hacerlo cuando ya no hay ningún contacto con la oposición? Vaclav Havel dijo: ¿A dónde vamos si Castro puede imponer condiciones a la UE, a dónde debería conducir eso? Dio una lección moral a los estados europeos, pero desafortunadamente fue en vano.
BARBED WIRE: ¿Por qué Castro adoptó una actitud tan arrogante y hostil después de que Europa aceptó sus términos?
Vázquez: Ese ha sido el método de Castro durante 45 años: la provocación. Vive desafiando a los demás. Siempre de ida y vuelta, así es su manera, el tipo de dictador que gobierna una isla y puede hacer lo que quiera con los habitantes. No tenemos fronteras, solo tenemos el mar, y ese es nuestro muro. Castro no necesita alambre de púas, la ubicación geográfica de Cuba le permite gobernar con tanta voluntad. Creo que estos son sus últimos años y que desesperadamente quiere permanecer en el poder hasta su muerte.
No puede imaginarse ir al exilio. Probablemente hasta el último segundo de su vida provocará e insultará a la comunidad internacional, a Estados Unidos y a todas las fuerzas democráticas para demostrarles a todos que él es el más grande. Mira, soy el jefe, no tienes nada que decirme. Ya ha dicho que Europa no tiene la autoridad moral para imponer sanciones a Cuba.
ALAMBRE DE PÚAS: ¿Qué intereses tienen los países europeos en Cuba que son tan indulgentes con esta dictadura?
Vázquez:
Europa no tiene idea de cómo lidiar con tales dictaduras. Por lo general, espera a que otros estados hagan algo. El euro circula en Cuba y le va bien allí. Los europeos ahora están tratando de expulsar a los estadounidenses del mercado. De todos modos, las sanciones nunca se extendieron a la economía. El negocio continuó, por ejemplo, Alemania compró níquel a Cuba. Primero y principal funciona
sobre dinero, no sobre derechos humanos.
ALAMBRE DE PÚAS: ¿Qué apoyo político podría dar Alemania al movimiento de oposición cubano en la situación actual?
Vázquez: El gobierno debe defender a los presos políticos. Pero no de tal manera que Frau Wieczorek-Zeul se encuentre con el canciller cubano y le pregunte cuántos prisioneros podría liberar. Eso no servirá. A esta dictadura en Cuba hay que darle la sensación de que Europa exige la liberación incondicional de todos los presos políticos. ¿Cómo puedes apoyar al movimiento de oposición? Protegiéndolos. Reuniéndose con sus representantes, acudiendo a la prensa, llamando la atención del público europeo. La oposición cubana necesita apoyo moral, el reconocimiento internacional necesita su legitimidad, y no la Cruz Federal del Mérito, Primera Clase para Miguel Barnet, conocido escritor y diputado cubano.
ALAMBRE DE PÚAS: ¿Recibió el premio antes o después de esta carta?
Vázquez: Después de eso.
STACHELDRAHT: ¿Cartas como la iniciada recientemente por la Oficina de Ciudadanía (ver STACHELDRAHT 1/05, p. 5) tienen algún uso concreto para la oposición cubana?
Vázquez: Por supuesto. Acabo de recibir un correo electrónico en el que un disidente cubano agradece el apoyo de Alemania . La resolución de la UOKG del año pasado también fue muy bien recibida por el pueblo de Cuba. Es importante para nosotros que la antigua oposición de Alemania Oriental y Europa del Este apoye ahora a la oposición en nuestro país hoy, independientemente de dónde se encuentre el individuo en el espectro político democrático. El
tema crucial son los derechos humanos.
“Es importante para nosotros que la antigua oposición de Alemania del Este y Europa del Este ahora apoye a la oposición actual en nuestro país, independientemente de dónde se encuentre
individual se encuentra en el espectro político democrático. El factor decisivo es la cuestión de los derechos humanos «
Conversación con Jorge Luis García Vázquez,
opositor cubano exiliado en Alemania.
BARBED WIRE: ¿Por qué hubo una nueva gran ola de represión en Cuba en 2003?
Vázquez: La situación se había vuelto muy complicada para Castro política y económicamente. Comenzó en 1998 con la visita del Papa, que supuso la apertura de las iglesias. En 2002, Jimmy Carter viajó a Cuba y habló abiertamente sobre la oposición cubana frente a miles de personas. Entonces fue oficial: ¡existen! En su discurso también informó sobre el proyecto Varela del activista de derechos civiles Osvaldo Paya, que se suponía iba a provocar un plebiscito con recogida de firmas. Castro ya estaba inseguro. Luego, Paya recibió el premio Sájarov y pronunció un discurso en el Parlamento Europeo.
La oposición cubana se fortaleció, exigiendo libertad de expresión y elecciones democráticas. Ya se
podían ver paralelos con Europa del Este. Eso alarmó a Fidel Castro. Condenó a muerte a tres secuestradores de barcos, arrestó a 75 de los disidentes más famosos y los condenó a largas penas de prisión.
ALAMBRE DE PÚAS: La UE luego impuso sanciones a Cuba.
¿De qué estaban hechos?
Vázquez: Desde 1996, la Unión Europea lleva adelante una política de
acercamiento con el gobierno cubano, conocida como «cambio por acercamiento». Hubo conversaciones con Castro y sus representantes, pero no con la oposición. Eso me criticó. Europa tampoco quería realmente las sanciones de 2003.
Creo que sabía muy bien que no servirían de nada. Europa reaccionó políticamente bien bajo la presión de otros estados. Las sanciones consistieron en que a los políticos cubanos de alto rango ya no se les permitió ingresar a la UE sin más preámbulos, que hubo menos contactos a un nivel superior, que se boicoteó la feria del libro de La Habana y en cambio se invitó a disidentes cubanos a la Unión Europea. embajadas.
Publicado en: verbindung-ostberlin-havanna.blogspot.com